Stille Helfer
unser Aquarium in der Strahlentherapie
Braucht eine Strahlentherapie unbedingt ein 5.500 Ltr. – Meerwasseraquarium? Wir finden schon!
Daher hegen und pflegen wir es seit nunmehr über 10 Jahren. Die „kleinen blauen Fische“ (chromis cyanea) sind von Anfang an mit dabei.
Viele Patienten kommen mit Angst und schweren Bedenken gegenüber der Strahlentherapie zu uns. Ein freundlicher Empfang hilft, Ängste und Sorgen abzubauen. In diesem Rahmen ist auch unser Aquarium zu sehen.
Und nach der täglichen Therapiesitzung kann man dort auch noch ein wenig verweilen, das Aquarium betrachten, vielleicht einen Kaffee dazu trinken – und hat eine kleine Auszeit, bevor man in den Alltag zurückkehrt.
Ganz besonders freuen wir uns über alle, die noch Jahre später einfach immer mal wieder vorbeischauen, um Freunden oder Enkeln die schönen Fische zu zeigen.
Das Aquarium wurde konzipiert und realisiert von Herrn Gerhard Witt (Fa. Marine-Appliances-Europe/Esslingen). Ohne dessen unermüdlichen Einsatz wäre diese Anlage nicht denkbar. Bedanken möchten wir uns ferner bei Herrn Brenner von der Fa. Buntes Riff in Altenriet, Herrn Mario Euchner von der Fa. Korallen-Outlet und Herrn Axel Engelmann.
Technische Aspekte
Die Anlage fasst ca. 5.500 Ltr. Das Becken hat die Maße 3,4 x 1,5 x 1m (LxBxH) . Die Wasserfüllhöhe beträgt 90 cm. Die Scheiben sind aus Weißglas. Die langen Frontscheiben sind in TVG 2 x 12 mm ausgeführt. Die Glaskonstruktion ist auf den 5-fachen Berstdruck ausgelegt.
Die Beleuchtung ist eine Sonderausführung von 2 Lampensträngen mit je 4 x 250 W HQI und 8 x 80 W T-5 . Die Filteranlage ist eine 4-stufige Anordnung mit 2 Eiweißabschäumern, Zeolith-Bett , PO-4 und Kohlekammer, sowie einem Sandbett mit 35 cm Höhe.
Die Förderpumpe ist eine professionelle Industriepumpe mit einer Leistung von 13.000 l/h und einer Druckhöhe von 13 m. Der Austausch zwischen Becken und Filter liegt bei ca. 6.000 l/h. Die Pumpe versorgt im Bypass ein großes Kühlgerät, welches eine konstante Temperatur von ca. 25-26°C sichert. Ein Kalkreaktor versorgt das Becken mit Härtebildnern, Verbrauchsspitzen durch starkes Wachstum von Kalkrotalgen und SPS werden mit chloridbasierten Lösungen (Balling-Methode) abgefangen.
Die Beströmung im Hauptbecken erledigen aktuell 5 Streampumpen, jedoch wird diese Leistung dem Wachstum der Korallenstöcke stetig angepasst.
Ferner verfügt die Anlage über eine elektronische Überwachung (SPS-Logo der Fa. Siemens mit integrierter SMS-Benachrichtigung), geplant sind zusätzliche Webcams zur zusätzlichen Überwachung der Anlage an Sonn- und Feiertagen.
Der Deko-Aufbau erfolgte mit 320 kg Riffgestein. Der mittige Ablaufschacht, der neben Ablauf und Zulauf auch Notüberlauf und Elektrokabel-Durchführungen aufnimmt, ist als großer Riffpfeiler ausgestaltet. Dazu stellten wir 3 weitere, kleinere Riffpfeiler in der Längsachse des Beckens auf und fügten Verbindungsplatten als Überhänge zwischen diesen ein. Somit ergab sich ein durchgehender, harmonischer Gesteinsaufbau, wobei die Bodenfläche nahezu frei ist und von einer Sandschicht mit 2-4 cm Höhe bedeckt wird. Unsere Erfahrung zeigte, dass die Fische im Becken diese Überhänge gern als Unterstand einnehmen und wenig Scheuverhalten zeigen.
Ein weiterer Aspekt beider Dekorationsgestaltung war das Ziel, unterschiedliche Lichtzonen für verschiedene Korallengattungen zu bieten. So haben wir die SPS-Korallen, also z.B. Acroporas, Montiporas, Pocilloporas, Stylophoras sowie Tridacna-Muscheln auf den Riffpfeilern platziert. Leder-u. Weichkorallen finden sich im Mittelbereich, Zoanthus und Scheibenanemonen mit einigen großpolypigen Steinkorallen sind unten oder im Sand positioniert.